Die Datensammler (Facebook, Amazon, Twitter...) verkaufen Informationen über Nutzer an Datenhändler (z.B. Acxiom, KaiBlue, RapLeaf...), welche die Daten anreichern, zusammenfassen und umfassende Profile den eigentlichen Endnutzern wie Kreditkartenfirmen, Personalabteilungen großer Unternehmen und Marketingabteilungen von Mikrosoft bis Blockbuster verkaufen.
- Acxiom konnte bereits 2001, noch bevor Facebook als Datenquelle zur Verfügung stand, auf umfangreiche Datenbestände verweisen. Als das FBI die Namen der angeblichen 9/11 Attentäter veröffentlichte (von denen noch heute einige quicklebendig sind), lieferte Acxiom mehr Daten zu diesen Personen, als alle Geheimdienste zusammen - inklusive früherer und aktueller Adressen, Namen der Mitbewohner usw. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit FBI und CIA führten die Daten von Acxiom mehrfach zu Anklagen und Abschiebungen (nach Ausage eines leitenden Mitarbeiters).
Acxiom protzt damit, präzise Daten über 96% der amerikanischen Bevölkerung zu haben. Jeder Datensatz hat 1.500 Datenpunkte (Stand 2010). Neben Daten zur Internetnutzung verarbeitet Acxiom auch Kreditkartenrechnungen, Apothekenrechnungen und andere Daten aus der realen Welt.
Sie können sich Acxiom wie eine automatisierte Fabrik vorstellen, wobei das Produkt, das wir herstellen, Daten sind. (Aussage eines Technikers von Acxiom)
- RapLeaf wurde von P. Thiel gegründet, der auch die Gründung von PayPal.com finanzierte, bei Facebook maßgeblichen Einfluss hat und dessen Credo eine totale Personalisierung des Internet ist.
RapLeaf sammelt selbst Daten über die Internetnutzung, verarbeitet aber auch hinzugekaufte Daten. Die Informationen werden anhand von E-Mail Adressen zusammengefasst. Jeder kann auf der Website eine Liste von E-Mail Adressen hochladen, bezahlen und nach Zahlungseingang die Daten abrufen. Ein kleiner Auszug aus der Preisliste soll den Wert persönlicher Informationen zeigen:
- Alter, Geschlecht und Ort: 0 Cent (Lockangebot)
- Haushaltseinkommen: 1 Cent pro E-Mail-Adresse
- Ehestand: 1 Cent pro E-Mail-Adresse
- vorhandene Kinder: 1 Cent pro E-Mail-Adresse
- Wert des bewohnten Hauses: 1 Cent pro E-Mail-Adresse
- Relation von Krediten zum Vermögen: 1 Cent pro E-Mail-Adresse
- vorhandene Kreditkarten: 1 Cent pro E-Mail-Adresse
- Fahrzeuge im Haushalt: 1 Cent pro E-Mail-Adresse
- Smartphone Nutzung: 3 Cent pro E-Mail-Adresse
- Beruf und Ausbildung: 2 Cent pro E-Mail-Adresse
- Tätigkeit als Blogger: 3 Cent pro E-Mail-Adresse
- wohltätige Spenden: 3 Cent pro E-Mail-Adresse
- Präferenzen für hochwertige Marken: 3 Cent pro E-Mail-Adresse
- Präferenzen für Bücher oder Zeitschriften: 3 Cent pro E-Mail-Adresse
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Eine Analyse des Wall Street Journal hat sich näher mit den Datensammlungen Firma beschäftigt.