Ein
Referer liefert die Information, von welcher Seite der Surfer zu der aufgerufenen Webseite gekommen ist, oder bei der Einblendung von Werbung durch Dritte die Information, welche Seite er gerade betrachtet. Es ist ein sehr gut geeignetes Merkmal für das Tracking mit Werbung, HTML-Wanzen und Like-Button - die Schleimspur im Web.
Die Studie
Privacy leakage vs. Protection measures (PDF) zeigt, dass außerdem viele Webseiten private Informationen via Referer an Trackingdienste übertragen. Das Beispiel zeigt den Aufruf eines Werbebanners nach dem Login auf der Webseite http://sports.com
GET http://ad.doubleclick.net/adj/....
Referer: http://submit.sports.com/...?email=name@email.com
Cookie: id=123456789.....
Mit einer eindeutigen UserID (im Beispiel ein Tracking-Cookie) kann das Surfverhalten über viele Webseiten verfolgt werden. Durch zusätzliche Informationen im Referer (im Beispiel eine E-Mail Adresse) werden die gesammelten Datensätze personalisiert.
Im Rahmen der Studie wurde 120 populäre Webseiten untersucht. 56% der Webseiten sendeten nach dem Login private Informationen wie E-Mail, Name oder Wohnort an Trackingdienste.
Referer modifizieren für Firefox
Das Add-on
RefControl modifiziert den Referer entsprechend den Vorgaben des Nutzers. Spezifische Einstellungen für einzelne Webeiten sind möglich. Nach der Installation des Add-ons sollte im Dialog
"Optionen" der Standard-Wert angepasst werden.
Die Einstellung
"Blockieren (nur beim Wechsel)" liefert einen plausiblen Referer, solange man auf der gleichen Webseite bleibt. Beim Wechsel der Domain wird der Referer gelöscht. Die Schleimspur wird unterbrochen ohne Funktionen der Website wesentlich einzuschränken.
Technisch hochentwickelte Datensammler können den Schutz von RefControl teilweise aushebeln. Google+ und einige Werbenetzwerke übertragen den Referer zusätzlich in URL-Parametern. RefControl schadet aber nicht und dümmere Webmaster tracken auch.